Es gibt Tage, da läufts einfach. Heute wäre so ein Tag gewesen, wenn ja wenn der Trail den man in Dienten angelegt hat mit so viel Flow, wie in der Animation zu sehen, durchgängig so zu befahren wäre. Mächtig viele Konjunktive, aber hilft ja nix.
Kurz die Fakten. Das Hochköniggebiet ist eher als Ski- und Wandergebiet bekannt, ist aber dabei auch in die Mountainbikeinfrastruktur zu investieren. Mit den direkten Nachbarn wie Saalbach, Leogang und auch Wagrain wird es da auch höchste Zeit. Also haben wir uns einen der beiden offiziellen und legal zu befahrenden Trails des Gebiets angeschaut. Für die angebotene Strecke ist der Preis der Liftbeförderung recht happig, aber wenn eine Region sich auf den Weg macht, sollte man erstmal die nächsten 2 bis 3 Jahre abwarten wie es sich entwickelt.
Oben zum Start wurde ein kleiner Skillbereich angelegt, der gut gemacht ist und vor allem Anfänger/innen die Möglichkeit bietet sich ans Trail fahren ranzutasten. Warum das Areal oben ist und nicht unten an der Talstation ist etwas unlogisch für meinen Geschmack – ich muss also erstmal auf den Berg rauf um festzustellen, dass ich es nicht packe runterzufahren und dann?
Zum Trail selbst – er ist lang und toll in die Landschaft integriert. Das hat wirklich potential und da hat man vieles richtig gemacht. Leider sind immer wieder die Radien der Kurven einfach nicht gut gebaut. Irgendwie eher Spitzkehre ohne Spitzkehre aber dann doch Anlieger ohne Anlieger zu sein. Das ist schade, nimmt es dem Könner/in den Schwung und Flow ohne dabei adäquat eine alternative technische Schwierigkeit zu bieten und dem Anfänger/innen und Familien mit Kindern etc. mit Spaß und Sicherheit ins Tal zu verhelfen. Nicht Fisch nicht Fleisch…
Und am Ende wartet dann eine Überraschung – der Trail endet gut einen Kilometer unterhalb des Dorfes an der Hauptstraße! Man radelt also in den Abgasen wieder den Berg hoch zurück an den Lift. Mit nem echten Downhillbike eine Qual, mit kleinen Kindern eine Katastrophe da wirklich gefährlich an der viel befahrenen Straße!
Der zweite Flowtrail am Nachbarberg des Hochköniggebiets drüben in Maria Alm (wurde von Allegra gebaut) ist da einfach eine andere Hausnummer was das Gesamtkonzept und die Umsetzung angeht, aber auch wesentlich kürzer.
Also – der Start ist gemacht, die Umsetzung ist aber noch verbesserungswürdig. Es muss nicht immer teuer sein, aber als Gesamtkonzept gut durchdacht. Ich bin gespannt, als Teilzeitgasteiner bin ich ja regelmäßig vor Ort und werde mir das anschauen. Und zumindest geht da mehr als bei uns im Gasteinertal, das leider immer noch denkt, ein zukunftsweisender Sommertourismus wäre ausschließlich mit Wanderern zu machen…




